Achtsamkeit
Oftmals neigen Menschen dazu, in der Vergangenheit zu schwelgen oder Zukunftspläne zu schmieden, so dass das Lebendige der Hier-und-Jetzt-Erfahrung verloren geht.
Achtsamkeit (engl. mindfulness) kann dagegen nach Jon Kabat-Zinn als eine besondere Form der Aufmerksamkeitslenkung verstanden werden. Wobei die Aufmerksamkeit absichtsvoll auf das bewusste Erleben des gegenwärtigen Augenblicks gerichtet ist, ohne es weiter zu bewerten. Hierbei handelt es sich um eine zentrale, seit Jahrtausenden gelehrte Übung aus der buddhistischen Meditationspraxis.
Ziel ist die Transformation unheilsamer Geisteszustände durch die Übung von "Gewahrsein", von ganz "Im Hier und Jetzt sein " und "liebevoller Annahme" von allem, "was da ist", seien es Gefühle, Gedanken, Körperempfindungen oder Handlungen.
Praktisch bedeutet dies, den gegenwärtigen Moment in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken ("Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich esse, dann esse ich"). Dieser Prozess der Aufmerksamkeitslenkung erfolgt absichtsvoll im Sinne einer bewussten Entscheidung, sich beim Abschweifen immer wieder in die Gegenwart zurückzuholen.
In den letzten Jahren wird die therapeutische Dimension dieser Praxis immer mehr genutzt. So lassen sich Achtsamkeitsübungen nicht nur bei der Stressreduktion anwenden, sondern auch bei Angst- und Panikstörungen, Depressionen, Schmerzen, chronischen Erkrankungen, Schlafstörungen, Suchterkrankungen, Traumata oder Persönlichkeitsstörungen.